Schülerexperimente in 4000 Meter Tiefe

Im projektorientierten Unterricht ist es uns wichtig, schülerzentrierte und experimentelle Unterrichtseinheiten mit einer realen Verwendung in Verbindung zu bringen. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch ihre aktive Beteiligung selbst digitale Messeinrichtungen und Experimente erstellen und programmieren, die dann bei Themen zur Klima- und Umweltbildung oder nachhaltigen Energieversorgung zum Einsatz kommen. Es ist für uns deshalb eine kleine Sensation, dass uns das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ Potsdam gestattet, physische, chemische, biologische und digitale Messungen im tiefsten kontinentalen Bohrloch der Welt durchzuführen. Die Erfolge rund um den Stratosphärenflug und die jüngsten MINT-Auszeichnungen haben letztlich dazu geführt, dass uns die Geo-Wissenschaftler zu ersten Vorgesprächen und Besichtigungen ans Bohrloch nach Windischeschenbach in die Oberpfalz einluden. In den 80er und 90er Jahren wurde dort mit dem „Kontinentalen Tiefbohrprogramm KTB“ ein geowissenschaftliches Großforschungsprojekt durchgeführt. Die Bohrung erreichte damals eine Tiefe von 9.101 Metern und ist heute das tiefste Bohrloch der Welt, das an Land steht und noch nutzbar ist. Das Bohrloch ist mit Wasser gefüllt und wird unsere Nachwuchsforscher vor große Herausforderungen stellen: alle 1000 Meter steigt die Temperatur um 30°C und der Druck wird jeweils um 100 bar zunehmen. Wir beabsichtigen bis zu 4000 Meter in die Kontinentalplatte abzutauchen und spannende Experimente zu Druck und Temperatur durchzuführen. Im Mittelpunkt werden Erkenntnisse zur nachhaltigen Geothermie stehen – wir dürfen gespannt bleiben.

Wb